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Klarstellung – Judenstaat?


Teil 3

Judenstaat?

Die Argumentation für die Einpflanzung eines zionistischen Regimes mitten in der islamischen Welt wollen wir Revue passieren lassen:

1. War der Zionismus eine natürliche jüdische Antwort auf den europäischen Antisemitismus des 19. Jahrhunderts?

Die Grundideen waren schon vor Jahrhunderten vorhanden, konnten deshalb keine Antwort auf zukünftigen Antisemitismus im 19. Jh. sein. Das Auserwähltsein, das Ansammeln der jüdischen Stämme, die Rückkehr nach Erez Israel, die Weltherrschaft in Form des 3. Reiches mit dem dritten Tempel als Zentrum, der Leuchtturm für den Rest der Welt usw…

Es wurden nur einige sozialistische Gedanken hinzugefügt.

Dies war keine jüdische Antwort. Die Zionisten bildeten eine verschwindend kleine Minderheit und hatten keine breite Basis unter den Juden und mussten ihre Idee eines jüdischen Volkes und seiner Rückkehr im wahrsten Sinne des Wortes mit Bomben und Terror bei den Juden durchsetzen (Irak, Äthiopien usw).

Zionismus war eine aggressive Reaktion auf europäischen Antisemitismus. Aus diesem Grund ist diese politische Bewegung voller Hass gegen Europäer vorgegangen. Daher war dies keine natürliche Antwort auf den Antisemitismus.

Zionismus bestand also teilweise aus alten Ideen, vermischt mit ein paar neuen säkularen Gedanken, die als Ganzes eine hasserfüllte, rassistische Ideologie ergaben. Anwendung von Gewalt, Schaffung vollendeter Tatsachen, Manipulation der Öffentlichkeit und Geheimhaltung waren kennzeichnend für die Zionisten. Somit war die Ideologie der Kriege geboren. In dem ersten Kongress in Basel wurde keine politische Partei gegründet, sondern eine Organisation, die keine Transparenz und Offenheit und keine demokratische Struktur zuließ. Heute nach über 130 Jahren ist alles noch geheimnisvoller und undemokratischer denn je.

judenstaat

2. Die Überlebenden des Holocaust und die geflohenen Juden brauchen eine sichere Heimat!

Die Zionisten kamen aus verschiedenen Ländern. Zionisten aus Deutschland waren nicht in Gefahr, denn sie haben mit dem NS-Regime zusammengearbeitet. Die wenigen Überlebenden wurden genauso nach Palästina gebracht wie die anderen Juden, die in den islamischen Ländern in Frieden und Sicherheit lebten. Genauso wurden Juden aus Russland und sonstigen Ländern nach Palästina umgesiedelt. Es ging also nicht um die Überlebenden des Holocaust, die sich sowieso in Palästina niederlassen durften. Die Überlebenden hätten genauso gut wie andere Juden überall außerhalb Europas, zB. im Iran, in der Türkei oder auch in Palästina in Frieden und Sicherheit leben können. Der Antisemitismus war nur ein europäisches katholisches Phänomen und kein Islamisches. Eine Heimat für Überlebende war nur ein Vorwand, wie man in der Praxis der Zionisten gesehen hat.

Von Juni 1949 bis September 1950 wurde die Operation „Fliegender Teppich“ mit Hilfe der Briten und Amerikaner durchgeführt. Hierbei wurden etwa 45.000 Juden in ca. 380 Flügen aus ihrem Leben im Jemen herausgerissen und in Palästina abgesetzt.

Vom September 1950 bis Dezember 1951 erfolgte die Operation „Esra und Nehemia“. Zionistische Agenten der Haganah haben in Synagogen und jüdischen Cafés in Bagdad Handgranaten geworfen und viele Juden getötet oder verletzt. So wurde die größte Luftevakuierung der Geschichte mit 2.000 Flügen ermöglicht und 120.000 Juden aus Irak nach Palästina verlegt. („Ben Gurion scandals: How the Haganah and Mossad eliminated Jews“ von Naim Giladi, 1992).

Hier ein paar weitere kurze Fakten der Judenverlegung:

–       Ägypten 1953 = 12.000 Juden

–       Ägypten 1956: Operation „Goshen“ = nochmals 12.000 Juden

–       Äthiopien 1977 – 1984: Operation „Moses“ =  8.000 Juden

–       Sudan 1985 : Operation „Joshua“ = 800 Juden

–       Äthiopien 1991 = 40.000 Juden wurden zwangsevakuiert (Dies geschah nach einem Putsch, da die äthiopische Regierung mit Israel nicht zusammenarbeiten wollte)

Wie man sieht, wurden die Überlebenden des Holocaust betrogen und instrumentalisiert. Das Regime hat aber versucht, den Überlebenden durch materielle Begünstigungen einen Wohlstand zu bieten, um ihre Gunst zu erlangen.

Nicht nur palästinensiche, sondern auch andere Juden zählten neben den Muslimen von Beginn an zu den Opfern des Zionismus.

Bezüglich „einer sicheren Heimat für Juden“ muss festgestellt werden, dass Juden überall auf der Welt sicherer leben als ausgerechnet in Israel unter einem Militärregime. Sie befinden sich seit 70 Jahren in einem ewigen Krieg gegen die Einheimischen sowie ihren Nachbarn. Dort leben sie in einem Apartheidsystem, das muslimische und christliche Palästinenser sowie thoratreue Juden und Oppositionelle unterdrückt. Der Zionismus hat nach fast 150 Jahren Versprechungen, den Juden keine sichere Heimat bieten können. Dieses Projekt ist längst gescheitert. Die EU muss aber für ein verlorenes Regime weiterhin einen zu hohen Preis zahlen.

3. Juden sind ein Volk und jedes Volk braucht eine Heimat und einen Staat!

Es ging darum, aus 12 verschiedenen Stämmen Israels ein „Volk“ zusammenzuschmieden. Dies waren Stämme, die Jahrtausende in verschiedenen Ländern gelebt hatten, Teil dieser Kulturen und Gesellschaften waren und unterschiedlichen Sprachen hatten. Unter anderem auch die jüdischstämmigen Falashas aus Äthiopien und Aschkenazis aus Europa! Ein Volk, egal welche Definition man zugrunde legt, kann in dieser Form weder künstlich, noch mit Gewalt zustande kommen. Das makabre Ergebnis sieht man deutlich in der heutigen israelischen Gesellschaft. Die Juden waren mal eine Rasse, mehrere Stämme sowie eine Religionsgemeinschaft. Dies ist aber keine Basis für die Bildung eines Volkes.

Die Aussagen in den Quellen, dass der Messias erscheinen und sie alle in das gelobte Land führen wird, sind bislang nicht realisiert. Wenn eines Tages der Messias erscheint, werden alle Gläubigen ihm folgen. Man braucht sich also keine Sorge um die Zukunft zu machen, denn der Messias ist für uns Muslime auch ein Gesandter Gottes!

Es ist mit Sicherheit nicht im Sinne des Messias, dass vor seinem Erscheinen ein durch Bomben, Gewalt, Betrug, Krieg, Vertreibung und Terror entstandener, ungerechter Militärstaat die Nachbarn überfallt, Länder erobert, tausende Frauen und Kinder ermordet und Kinder in  Gefängnisse einsperrt. Dies ist sicherlich nicht im Sinne des Messias und widerspricht allen Büchern, von der Thora. Der Bibel bis zum Quran. Dieser Plan der Zionisten war einfach ein religiöser Betrug! Europa war nach dem Zweiten Weltkrieg sicher für die Juden und manche sind dort geblieben. Manch andere haben sich später wieder in Europa niedergelassen.  Wie definiert man eigentlich Heimat ? Wenn man beispielsweise in Berlin geboren und aufgewachsen ist, Deutsch als Muttersprache spricht, in Berlin arbeitet und sein Geld verdient, in Sicherheit und Frieden lebt, soziale Wurzeln geschlagen hat, wegen Glauben oder Religion nicht diskriminiert wird, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, wenn sogar die Eltern und Grosseltern Berliner sind –  ist man dann trotzdem heimatlos, nur weil man Muslim oder Jude ist? Selbst derjenige, der als Kind mit den Eltern aus Istanbul nach Berlin umsiedelt und beispielsweise 30 Jahre dort lebt, wird sich in Berlin heimisch fühlen. Höchstens kann er sagen, dass er zwei Länder als Heimat betrachtet. Aber er ist kein Heimatloser. Noch ein Beispiel: Viele russische Juden, die in Tel Aviv leben, sprechen immer noch die russische Sprache, besuchen russische Cafes und Geschäfte und lesen ihre eigenen Zeitungen. Sie versuchen auf diese Weise, sich im fremden Land ein Stück Heimat aufzubauen. Sie fühlen sich nach Jahrzehnten immer noch als Russen. Deswegen muss man sagen: Heimat war ein emotionaler Betrug!

Sind etwa Muslime oder Christen als Völker zu bezeichnen und haben deswegen Anspruch auf einen eigenen Staat? Soll man etwa Deutschland aufteilen in vier Religionen – Katholiken, Protestanten, Juden und Muslime – und soll jede Gruppe einen eigenen Staat erhalten? Religionsgemeinschaften müssen nicht unbedingt eigenen Länder und Staaten haben. Soll Irak in 10 und Indien in über 50 verschiedene Staaten für jeweiligen Religionsgemeinschaften zerlegt werden? Wo kämen wir mit dieser Logik hin?

Die Juden dürfen, nach eindeutigem und unmissverständlichem Text, nicht nach Erez Israel zurückkehren und sie dürfen nirgends auf der Welt einen Staat aufbauen, bis der Messias kommt und das ganze Projekt in Eigenregie durchführt. Was die Obergurus mancher Sekten am Text fälschen, oder Interpretationen herausgeben, die weit hergeholt sind und keinen jüdisch – wissenschaftlichen Halt haben, kann und darf keine Basis für die gewaltsame Veränderung der Welt und die Durchführung von endlosen Kriegen bilden. Das ist eine Fälschung des Buches.

Israel ist kein jüdischer, sondern ein zionistischer Staat. Israel vertritt nicht alle Juden, sondern nur eine politische Bewegung und einige extremistisch-militanten Sekten. Die Vertretung der Juden ist also eine staatliche Lüge.

4. Die Juden waren bereits vor 3.000 Jahren in Palästina und versuchen nun zurückzukehren!

Vor 2.500 Jahren waren die Perser nicht nur in Palästina, sondern auch noch in Afrika! Wie würde Griechenland, Ägypten oder Rom heute aussehen, wenn man die Geschichte der Staatsgrenzen 3.000 Jahre zurückdrehen würde? Soll man heute tatsächlich aus historischen Gründen gewisse territoriale Ansprüche stellen? Wo kämen wir denn hin, wenn alle Länder ihre uralten Grenzen beanspruchen würden? Das ist einfach ein absurder Anspruch. Die Nachkommen von Dschingis Khan könnten mit dieser Argumentation nun auf die halbe Welt Ansprüche stellen. Ausserdem ist es den meisten Menschen egal, wo ihre Vorfahren vor 3.000 Jahren gelebt haben! Sie haben doch deswegen keinen Bezug zu der Region. Warum sollen wir nicht statt 3000 Jahren, einfach 10.000 Jahre zurückgehen, zu der Zeit als Adam und Eva noch lebten? Somit wären wir alle Brüder und Schwestern und der Streit um die Erbschaft unserer Ureltern wäre beendet.

Wenn man mit der 3.000 jährigen Geschichte ausdrücken will, dass die Juden dorthin reisen dürfen und ein Niederlassungsrecht haben sollen, so wird das niemand bestreiten und niemand hat sie daran gehindert. Im Laufe der Geschichte waren immer wieder manche Juden nach Palästina ausgewandert. Ansiedlungsverbot für Juden gab es nirgends in der islamischen Welt, sondern nur seit 1290 in England, bis Cromwell 1655 das Verbot aufhob. Das Recht auf Rückkehr ist also ein historischer Betrug !

Es lebe der gesunde Menschenverstand !

Lassen Sie sich bitte nicht betrügen.

QUDS AG