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Nach den Bürgerkriegen in Syrien und im Irak sollte Gaza leicht eingenommen werden


Der Vorwand für die neue Militäroffensive: Drei bewaffnete Siedler wurden angeblich von Palästinensern getötet. Zuvor hatten aber die Einigung von Hamas und Fatah sowie innenpolitische Streitigkeiten den israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu dazu veranlasst, vorgezogene Wahlen anzukündigen.

Die 6-fache Niederlage von Netanyahu ist im Gange!
Er wollte mit diesem Vorstoß wahrscheinlich lediglich Zeit gewinnen. Zeit für einen schnellen massiven Krieg mit wenig Risiko und beträchtlichem Ergebnis: den Widerstand in Gaza ein für alle mal brechen und somit vor allem die eigene Position innenpolitisch stärken. Die Analysen der Geheimdienste und der Armee haben den Plan Netanyahus bestätigt. Dies wäre seine Rettung, wenn der Widerstand in Gaza nicht zum wiederholten Male für eine böse Überraschung sorgen würde.

Nach dem verlorenen 33-Tage-, 22-Tage- und 8-Tage-Krieg gegen die Hizbollah bzw. Hamas musste viel unternommen werden, um die Achse des Widerstandes – Iran, Irak, Syrien, Libanon und Palästina – zu brechen. Schon in der Amtszeit von Georg Bush gab es den Plan Iran und Syrien niederzuschlagen, weswegen beide Länder zru Achse des Bösen erklärt wurden. Gegen den Iran hat man die schwersten und umfangreichsten Sanktionen der Weltgeschichte verhängt, damit Iran entweder die Unterstützung des Widerstands unterlässt, oder wirtschaftlich zusammenbricht. In Syrien hat man den amerikanischen Islam, einen faschistischen Islam, in seiner brutalsten Version gegen die Regierung aufgestellt, mit der Hoffnung, binnen einiger Monate die Regierung Assad zu stürzen oder zumindest den Staat mit einem schrecklichen Bürgerkrieg inklusive Terror und Zerstörung zu konfrontieren. Im Irak hat man den amerikanischen Islam mit den übrig gebliebenen Faschisten des Saddamregimes verbündet und die teuflische ISIS wie einen tollwütigen Hund gegen die Regierung und Bevölkerung losgeschickt. Außerdem tut man alles um den Irak zu spalten und leider machen einige Kurden, denen viel versprochen wurde, dabei mit. Im Libanon gehen die üblichen Geschichten weiter: Man versucht die Bildung einer Regierung zu verhindern und durch Terroranschläge der amerikanischen Djihadisten das Land zu destabilisieren. In Gaza war man davon ausgegangen, dass die Verwicklung der Hamas in den syrischen Bürgerkrieg dafür gesorgt hat, dass der Iran und Syrien ihre Unterstützung beendet haben, also die Hamas weder mit Raketen noch finanziell unterstützen. Netanyahu hat wohl wirklich gedacht, dass die Hamas auf sich allein gestellt und somit geschwächt ist. Doch es kam anders. Nun hat das zionistische Apartheidsregime mit einer sechsfachen Niederlage zu rechnen:

  1. 1. Eine nachrichtendienstliche Niederlage, da die Schlagkraft, Kampfmoral und Koordinierung zwischen verschiedenen palästinensischen Kampfeinheiten falsch eingeschätzt wurde. Niemand hatte mit 245 Raketen inkl. Fadjr-6-Raketen mit einer Reichweite von über 100 km in zwei Tagen gerechnet. Die Armeeführung beklagte sich vergangenen Donnerstag hilflos über mangelnde Informationen bezüglich der Raketenstellungen von Hamas. Der islamische Widerstand hat einmal mehr die israelischen Geheimdienste ausgetrickst.

  • 2. Eine militärische Niederlage, da die vorgegebenen Ziele nicht erreicht wurden. Vor etwa 27 Jahren begann der neue Widerstand der Palästinenser mit Steinen: Reichweite etwa 20 Meter! Heute sind es Raketen des Widerstandes, die locker 120 km Reichweite erreichen – Tendenz steigend! Dank iranischer Technologie und syrischer Logistik ist heute der palästinensische Widerstand in der Lage sich mit seinen „Bienenstichartigen“ Angriffen zu behaupten und für ein Abschreckungsgleichgewicht zu sorgen. Die milliardenschwere eiserne KuppelIsraels hat in den ersten 3 Tage der Operation „Hard Rock“nur etwa 30 Prozent der abgefeuerten Raketen aus Gaza abfangen können! Erneut wurde bewiesen, dass es für das zionistische Regime und die Besatzer (Siedler) keine Sicherheit gibt. Die Tötung von 90 Palästinensern, darunter nur 7 Hamas-Kämpfer, und die 500 Verletzten in den ersten 3 Tagen sind kein Zeichen von militärischer Stärke, sondern im Gegenteil ein Zeichen der Hilflosigkeit, die in den kommenden Tagen zu noch mehr Brutalität führen wird, falls der Westen weiterhin zu Netanyahu und seinen Verbrechen hält.

  1. 3. Eine politische Niederlage im Inland wie im Ausland. In Ausland weil die Unverhältnismäßigkeit, der Vorwand und der Umfang der Militäroperation, insbesondere die völkerrechtswidrige kollektive Bestrafung der Palästinenser, gewiss die Weltöffentlichkeit verschärft gegen das Apartheidregime positionieren wird. Die Weltgemeinschaft- minus Westen- bewegt sich in Richtung scharfer Verurteilung des Apartheidregimes. Im Inland wird Netanyahu im Falle einer militärischen Niederlage, doch zu den vorgezogenen Wahlen stehen müssen.

4. Eine wirtschaftliche Niederlage, da kein einziges Gebiet in Israel als sicher gilt und über eine Million Menschen Bunker aufsuchen und beinahe die gesamte Wirtschaft zum Erliegen kommt. Das bedeutet einen täglichen Verlust von ca. 200 Millionen Dollar und das Abwandern des Kapitals, das man mit Mühe ins Land geholt hatte. Hinzu kommen die immensen Kosten der Militäroperation.

  1. 5. Eine moralische Niederlage für die künstlich zusammengestellte israelische Gesellschaft, der eine sichere Heimat versprochen wurde. Und für die Armee, die nicht in der Lage ist ihre eigentliche Aufgabe zu erfüllen, nämlich die Sicherheit des Landes und der Bevölkerung zu gewährleisten, ist es frustrierend. Durch blinde Angriffe auf die Bevölkerung Gazas und die ständige Tötung von Frauen und Kindern kann man keinen militärischen Sieg erreichen, sondern höchstens die Zahl der psychsich kranken Armeeoffiziere steigern. Die Hilflosigkeit der Armee macht sich besonders bemerkbar, wenn sie wegen dem kleinen Küstenstreifen etwa 40.000 Reservisten in den Dienst ruft. Eine moralische Niederlage für die Siedler, die sich nie zuhause und sicher fühlen und merken, dass sie von den Einheimischen als Besatzer angesehen und abgelehnt werden. Die Palästinenser verteidigen ihre Heimat und sind religiös. D.h. sie sind nicht nur weltlich und materiell ausgerichtet und können deshalb alle Probleme sowie die vielen Opfer verkraften. Moralisch sind sie sehr stark, dies haben sie in den etwa 70 jahren und über drei Generationen bewiesen. Die zionistischen Einwanderer und Siedler hingegen sind zumeist an Wohlstand und Spaß in Sicherheit bedacht und kaum einer von ihnen wäre bereit für die Idee eines zionistischen Staates inmitten der islamischen Welt sein Leben zu opfern.

  1. 6. Eine soziale Niederlage mit fatalen demografischen Folgen. Man errinert sich an den 33-Tage-Krieg gegen die Hizbollah, als etwa 450.000 Menschen das Land verließen und die Arbeit von 10 Jahren, was die Einwanderung von Juden aus aller Welt anging, zunichte gemacht wurde. Mit jedem Krieg sinkt die Zahl der Juden, die bereit sind überhaupt in Israel zu leben.

Wir werden am Qudstag – Freitag den 25.7.2014- gegen das Apartheidregime auf die Straße gehen und seine Verbrechen verurteilen.

QUDS-Arbeitsgruppe

11.07.2014 – 3. Tag des Krieges